Lette-Plerguer Kochabende in der FBS und bei Stall

20 Gerichte zum Elysée-Jubiläum

Von Marek Walde

LETTE. Zum 60. Geburtstag gehört natürlich eine richtige Geburtstagsparty.  Aber wie feiert man das 60. Bestehen des Eylsée-Vertrages?  Für Andrea Menze vom Partnerschaftskomitee Lette-Plerguer ganz klar: "Wir machen einen Kochabend!"  Für Petra Nevels, Vorsitzende des Komitees, genau die richtige Idee: „Dieser 60. Geburtstag ist für uns ein toller Grund zu feiern, weil er den Grundstein für unsere Deutsch-Französische Partnerschaft gelegt hat. Das ist so etwas tolles, da wollten wir etwas machen, das nachhaltig im Gedächtnis bleibt.“

Ruth Gandilhon (Mitte) gibt Tipps, wie die Apfelscheiben besonders gut gelingen können. Foto: Marek Walde

Und weil es so viele Anmeldungen gab, wurde direkt zwei Abende hintereinander gekocht.  Unter professioneller Anleitung von Ruth Gandilhon und Nicole Koch wurden insgesamt rund 20 verschiedene französische Gerichte kreiert.  Am Freitagabend stellte Familie Stall dafür ihre Küchenarena zur Verfügung, am Samstagabend wurde in der Familienbildungsstädte gekocht.  Auf den Tellern der rund 40 Köche fanden sich am Ende Gerichte wie "Gateau de  Crêpes", eine Art Crêpes-Torte, die mit Gemüse belegt  wird, Thunfischpastete mit Lauchcreme oder  "Tarte Tatin" als Nachtisch, ein Apfelkuchen,  der mit den Äpfeln auf der Unterseite gebacken und anschließend umgedreht wird.

Teilnehmerin Marie Reuver hat es geschmeckt: „Von den ganzen Gerichten kannte ich so in der Form keins. Die waren alle neu und wir werden einige auch nochmal nachkochen.“ Neben dem Kochen, stand für sie der Austausch im Mittelpunkt: „Ich finde es immer spannend, was die Franzosen erzählen, weil die Gegebenheiten, zum Beispiel beim Essen, ja doch immer anders sind.“

 

Ergänzt um weitere Rezepte, soll ein deutsch-französisches Kochbuch entstehen. "Das wird viele Fotos von unseren Kochabenden enthalten und die ein oder andere kulinarische Überraschung liefern", erzählt Petra Nevels voller Vorfreude. Allerdings werde es noch einige Zeit bis zur Veröffentlichung dauern.

Es wird übrigens nicht das erste Deutsch-Französische-Kochbuch sein. Dieter Frieling aus Lette ist seit rund 40 Jahren mit seiner Frau Corinne aus Plerguer verheiratet. Die zwei sind extra für den Kochabend aus der Bretagne ins Münsterland gereist und hatten eine besondere Überraschung im Gepäck. Sie sind das erste Paar, dass sich über die Partnerschaft kennengelernt und geheiratet hat. Zu ihrer Hochzeit bekamen sie vom allerersten Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Josef Höcker, ein Kochbuch geschenkt.  Höcker hatte in diesem mehrere hundert Rezepte aus Deutschland und Frankreich zusammengetragen – und zwar handschriftlich.  „Da stehen Rezepte drin, da wissen viele heute gar nicht mehr, wie das geht. Zum Beispiel, wie man Töttchen macht, oder Saucen selber ohne Pulver kocht“, erzählt Dieter Frieling.  „Wir nutzen das Buch immer noch regelmäßig zum Kochen.“  „Ein paar Auszüge aus dieser wahnsinnig tollen und aufwendigen Sammlung, werden wir auch in unserem Kochbuch veröffentlichen“, beschließt Nevels spontan, als Dieter Frieling ihr das Buch zeigt.

Petra Nevels zieht am Ende ein positives Fazit und lacht: „Am Ende vom Wochenende sind wir alle drei Kilo schwerer – aber es hat sich mehr als gelohnt!“